
Weniger Biosprit, mehr Nahrungsmittelproduktion: Das ist das Ziel von Bundesumweltministerin Lemke.
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Biosprit soll per Gesetzesänderung begrenzt werden
Bei der aktuell laufenden Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern in Wilhelmshaven, ist Biosprit ein großes Thema.
Vorschlag für Gesetzesänderung
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will den Einsatz von Biosprit aus angebauten Pflanzen per Gesetzesänderung begrenzen. Sie werde dafür zeitnah einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung machen und diesen mit den anderen Ministerien abstimmen, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur.
Äcker für die Nahrungsmittelproduktion
Lemke machte das Ziel deutlich: „Wir brauchen unsere Äcker dringender denn je für die Nahrungsmittelproduktion. Deshalb müssen wir den Einsatz von Agrokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen herunterfahren.“ Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen seien aus der Zeit gefallen. Der Krieg in der Ukraine verschärfe die Lage weiter. Die Grünen-Politikerin hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt entsprechende Schritte einleiten zu wollen.
1,2 Millionen Hektar für Biokraftstoff
Der Einsatz von Biokraftstoffen, die gelegentlich auch als Agrokraftstoffe bezeichnet werden, ist schon länger umstritten. Diese Kraftstoffe werden beispielsweise aus dem Öl von Raps, Soja, Ölpalme und anderen Ölpflanzen gewonnen und anderen Kraftstoffen beigemischt. Nach einer jüngsten Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) sind rund um den Globus insgesamt 1,2 Millionen Hektar Agrarfläche für Biokraftstoffe für Diesel- und Benzinautos auf deutschen Straßen belegt. In Deutschland sind es 500.000 Hektar. (dpa/wei)