
Menschen in der Pflege oder anderen sozialen Berufen verdienen laut einer Studie 17 Prozent weniger als die Menschen in weniger sozialen Berufen.
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Care Pay Gap: Wer in sozialen Berufen arbeitet, verdient weniger Geld
Kindererziehung, Altenpflege oder Sozialarbeit: Beschäftigte im sozialen Sektor in Deutschland verdienen laut einer neuen Studie durchschnittlich 17 Prozent weniger als Beschäftigte in anderen Sektoren.
17 Prozent weniger Lohn
Das geht aus der Erhebung „Vor dem Kollaps? Beschäftigung im sozialen Sektor“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Roten Kreuzes hervor, die am Montag vorgestellt werden soll. Die Lohnlücke habe in den vergangenen Jahren zwar abgenommen, dennoch habe die Lohnlücke 2021 bei den Vollzeitbeschäftigten noch 17 Prozent betragen. Die Forscherinnen und Forscher nennen diese Lohnlücke „Care Pay Gap“.
Gender Pay Gap
Bekannt ist bisher vor allem der Gender Pay Gap, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Laut Statistischem Bundesamt lag der Bruttostundenlohn der Frauen im vergangenen Jahr unverändert 18 Prozent unter dem der Männer. Knapp zwei Drittel der Lohnlücke erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten bei den Frauen und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Der um diese Faktoren bereinigte Gender Pay Gap beträgt noch rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns.
Hoher Frauenanteil in sozialen Berufen
Auch beim „Care Pay Gap“ würde sich der Lohnunterschied durch Bereinigung zusätzlicher Faktoren verringern, so die IAB- und DRK-Studie. Angesichts des hohen Frauenanteils in den sozialen Berufen lasse sich der „Care Pay Gap“ teils auch mit der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen erklären.