Die Lage ist kompliziert und kaum vorhersehbar. Energieagentur-Direktor Birol befürchtet, dass Europa bei der Energieversorgung vor einem schwierigem Winter steht.

Die Lage ist kompliziert und kaum vorhersehbar. Energieagentur-Direktor Birol befürchtet, dass Europa bei der Energieversorgung vor einem schwierigem Winter steht.

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Wirtschaft
Deutschland und die Welt

Energieagentur: Europa steht ein schwieriger Winter bevor

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Von dpa
12. Juli 2022 // 08:51

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht Europa in den kommenden Monaten vor einer ernsten Herausforderung bei der Öl- und Gasversorgung.

Auswirkungen auf die Weltwirtschaft befürchtet

„Dieser Winter wird in Europa sehr, sehr schwierig werden“, warnte IEA-Direktor Fatih Birol am Dienstag auf einem Energieforum in Sydney. Die Energieversorgung sei eine große Sorge. „Das kann ernste Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben“, sagte der Chef des Interessenverbands von westlichen Industriestaaten.

Noch nie so eine tiefgreifende und komplexe Energiekrise

Nach Birols Einschätzung hat die Welt noch nie eine so tiefgreifende und komplexe Energiekrise erlebt. Er befürchte, dass „wir das Schlimmste vielleicht noch nicht gesehen haben“. Zuletzt hat sich die Sorge vor einer Energiekrise verstärkt, nachdem Russland die wichtige Gaspipeline Nord Stream 1 wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten geschlossen hat. Seit Montagmorgen fließt kein Gas mehr durch die Leitung nach Deutschland. Es gibt die Befürchtung, dass die Pipeline nach den Arbeiten nicht wieder in Betrieb genommen wird.

Blick muss nach China gehen

Mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, verwies Birol auf die Bedeutung Chinas. Die Volksrepublik kontrolliere etwa 80 Prozent der weltweiten Lieferkette für Solarenergie. Nach Einschätzung des IEA-Direktors dürfte sich dieser Anteil in den kommenden Jahren erhöhen.