Eine Anzeige für Temperatur ist in der Anlage eines Gasspeichers an einem der vielen Rohre zu sehen.

In Deutschland wächst die Sorge vor einer Erdgasknappheit im Winter. Darauf reagiert nun auch der Landkreis Rotenburg.

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Zeven

Gaskrise: Landkreis Rotenburg reagiert

24. August 2022 // 20:40

Was tun, falls Deutschland im nächsten Winter das Gas ausgehen sollte? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur Bürger.

Verwaltung reagiert

Die Rotenburger Kreisverwaltung hat sie für sich beantwortet und erwägt dementsprechende Maßnahmen. „Bereits jetzt müssen alle Verbraucher mit steigenden Benzin- und Lebensmittelpreisen umgehen“, weiß auch Landrat Marco Prietz (CDU). „In den nächsten Monaten werden die Energiekosten weiter steigen, im schlimmsten Fall steht nicht genug Gas zur Verfügung“, zitiert ihn seine Pressestelle. Der Landkreis reagiert darauf mit einem Maßnahmenplan, der sich in vier Phasen gliedert.

Heizungsanlagen spät in Betrieb

Das Ziel laut Prietz: Energie einsparen und „den Anstieg der Kosten im Sinne der Steuerzahler etwas abzubremsen“. Deshalb gibt es in kreiseigenen Schulen (Gymnasien und BBSen) sowie Verwaltungsgebäuden schon jetzt nur noch kaltes Wasser in den Handwaschbecken. Die Heizungsanlagen würden „erst so spät wie möglich wieder in Betrieb genommen“, lässt die Verwaltung wissen. Während der Heizperiode werde die Raumtemperatur in besagten Gebäuden auf 20 Grad begrenzt. In Sporthallen müssen 16 bis 17 Grad genügen. Duschen werden gesperrt.

Arbeiten im Homeoffice

Darüber hinaus arbeitet der Kreis nach eigenen Angaben an einem detaillierten Konzept, nach dem Verwaltungsgebäude nur zu bestimmten Zeiten geheizt werden. Dieses sieht ferner vor, in selten genutzten Räumen die Raumtemperatur noch einmal abzusenken. Dem Land wird jedoch nur geholfen über den Winter zu kommen, wenn die Menschen auch zu Hause Gas einsparen, auch die Mitarbeiter des Landkreises. Die sollen nämlich im Falle einer eingeschränkten Gasversorgung mehr oder gänzlich im Homeoffice bleiben. „Auch eine Einschränkung des Betriebs wäre denkbar, zum Beispiel durch eine Schließung der Verwaltung zwischen Weihnachten und Neujahr“, so die Pressestelle.