
Bei der 14. trilateralen Wattenmeerkonferenz in Wilhelmshaven wollen Vertreterinnen und Vertreter der drei Anrainer Dänemark, Deutschland und der Niederlande von kommendem Montag, 28. November 2022, an über ihre Zusammenarbeit für das Unesco-Weltnaturerbe beraten.
Foto: Schuldt/dpa
Schutz des Wattenmeers: Länder beraten in Wilhelmshaven
Die Weltklimakonferenz COP ist kaum vorüber, da geht es auf einer weiteren Staatenkonferenz erneut ums Klima - dieses Mal steht das Wattenmeer im Fokus.
Das Meer als natürlicher Klimaschutz
Bei der 14. trilateralen Wattenmeerkonferenz in Wilhelmshaven wollen Vertreter der drei Anrainer Dänemark, Deutschland und der Niederlande von Montag, 28. November 2022, an über ihre Zusammenarbeit für das Unesco-Weltnaturerbe beraten. Schwerpunkte des viertägigen Treffens sollen unter anderem Maßnahmen zum Schutz des Wattenmeeres vor Klimawandelfolgen und der Nutzen des Meeres für den natürlichen Klimaschutz sein.
Klimawandel hat Wattenmeer längst erreicht
Deutschland hat seit 2018 den Vorsitz bei der Wattenmeer-Zusammenarbeit inne, die seit 1978 besteht. Der Klimawandel hat das mehr als 11.500 Quadratkilometer große Wattenmeer längst erreicht. Steigende Meeresspiegel, Erwärmung, Extremwetter - all dies hat Folgen für das größte zusammenhängende Sand-Schlickwattsystem der Welt mit seinen rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten.
Nutzungsdruck steigt
Gleichzeitig steigt der Nutzungsdruck auf das wertvolle Ökosystem - am Tagungsort in Wilhelmshaven soll in wenigen Wochen ein schwimmendes Terminal für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb gehen. Weiter westlich vor der Insel Borkum soll zudem ein neues Gasfeld erschlossen werden. Und im schleswig-holsteinischen Wattenmeer wird über eine Ausweitung der Ölförderung auf der Plattform "Mittelplate" nachgedacht.
Erneuerbare Energien
Niedersachsens neuer Umweltminister Christian Meyer (Grüne), betonte, der Schutz des Wattenmeeres sei "von höchster Bedeutung". Die Konferenz sei der Ort, um verschiedene Interessen "unter einen Hut zu bringen". Nötig sei etwa der Ausbau der Windenergie auf See, auch wenn dieser Eingriffe für das Wattenmeer bedeute. "Aber wir brauchen erneuerbare Energien, gerade auch auf See, um den Klimawandel zu stoppen", sagte Meyer. (dpa)